Nr. 1: Führung am 21. Januar 2015
Führung durch die Ausstellung „Hier wird regiert. Die Beamten im Dienste des durchlauchtigsten Herzogs Anton Ulrich“ in der ehemaligen Herzoglichen Kanzlei in Wolfenbüttel. Das Braunschweigische Landesmuseum und das Niedersächsische Landesarchiv wollen den Ort und seine Geschichte mit einer Ausstellung, die sich auf die Regierungszeit Herzog Anton Ulrichs fokussiert und spielerisch Historisches mit Aktuellem kontrastiert, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
Kosten für Eintritt und Führung: 5,00 €, Beginn: 16.30 Uhr, Treffpunkt: Vorraum der Alten Kanzlei. Leitung: Dr. Brage Bei der Wieden, Leiter des Nds. Landesarchiv, Standort Wolfenbüttel
Nr. 2: Führung am Sonntag, 31. Mai 2015
Aus der Arbeit der Heimatpflege: Rundgang durch Veltenhof (Braunschweig)
Im Rahmen einer zweigeteilten Führung durch Veltenhof wird das Mitglied des Geschichtsvereins Bernd Maul die geschichtliche Entwicklung des Ortes bis in die jüngste Vergangenheit vorstellen. Auf den Spuren der auf Geheiß Herzog Carls angesiedelten Pfälzer Kolonisten sollen hierbei auch Aspekte des landwirtschaftlichen Erwerbslebens, speziell des Spargelanbaus, vorgestellt werden. An ein gemeinsames Spargelessen (Selbstzahler) soll sich der Besuch der ehrenamtlich unterhaltenen Heimatstube sowie ein Rundgang durch den östlichen Teil des Orts anschließen, um nicht nur einen Überblick über die ältere Geschichte, sondern auch über die Dorfentwicklung der letzten einhundert Jahre und die geomorphologische Entstehung und menschbedingte Veränderung des Gebietes zu vermitteln.
Kosten: 5,00 €
Leitung/Führung: Bernd Maul, Heimatpfleger für den Stadtteil Veltenhof
Treffpunkt: 11.00 Uhr an der Gaststätte des Tenniscenters Veltenhof
Nr. 3: Tagesfahrt am Sonnabend, 13. Juni 2015
Kloster Dalheim – Ein wiederentdecktes Glanzstück der Klosterkultur
Im Zentrum dieser Studienfahrt steht das Kloster Dalheim unweit Paderborns, das auf mehr als 800 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Die Stiftung Kloster Dalheim, LWL Landesmuseum für Klosterkultur beherbergt heute ein nahezu einzigartiges Museum für klösterliche Kulturgeschichte, zu dessen herausragenden Exponaten die fast vollständig erhaltene Klosteranlage gehört.
Dalheim erlangte Ende des 12. Jh.s mit der Gründung eines Frauenkonventes Bedeutung. Nach Auflösung des Frauenklosters erfolgte 1429 durch Augustiner-Chorherren des Klosters Böddeken eine Wiederbesiedlung, die Dalheim 1452 zu einem selbständigen Kloster werden ließ.
Während des 30-jährigen Krieges schwer geschädigt erlebte das Kloster seine Blütezeit, als unter Prior Barthold Schonlau eine beeindruckende barocke Gesamtanlage mit repräsentativem Ehrenhof, großzügigen Wirtschaftsgebäuden und umfangreichen Gartenanlagen entstand, die das Erscheinungsbild Dalheims bis heute prägen.
1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben und als Staatsdomäne verpachtet. Seine Funktion als landwirtschaftlicher Betrieb behielt das Kloster bis in die 1970er Jahre, ehe es 1979 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe erworben wurde. In den nächsten Jahrzehnten erfolgten viel-fältige Sicherungs- und Rückbaumaßnahmen, die schließlich 2007 in der Eröffnung der Stiftung Kloster Dalheim LWL Landesmuseum für Klosterkultur gipfelten. In den Folgejahren wurden die historischen Funktionsräume wiederhergestellt sowie ein modernes Ausstellungszentrum für klösterliche Kultur geschaffen, dessen Dauerausstellung 2011 mit dem red dot-award ausgezeichnet worden ist.
Dr. Matthias Preißler, der maßgeblich an den Forschungs- und Ausbaumaßnahmen der vergangenen Jahre beteiligt gewesen ist, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, uns die beeindruckende Klosteranlage vorzustellen und nahe zu bringen.
Kosten: 39,00 €
Abfahrt: 7.30 Uhr Wolfenbüttel (Forum), 8.00 Uhr Braunschweig ZOB
Rückkehr: ca. 20.00 Uhr Wolfenbüttel
Leitung: Dr. Christian Lippelt
Führung: Dr. Matthias Preißler
Lit.:
Helga Fabricius u.a.: Mit Gott als Beschützer und dem Glück als Begleiter. Die Dalheimer Klosteranlage. [Berlin], 2. Aufl. 2011.
Matthias Preißler: Das Paradies hinter der Mauer. Die Dalheimer Klostergärten. [Berlin] 2010.
Matthias Wemhoff (Hrsg.): Barocke Blütezeit. Die Kultur der Klöster in Westfalen. (= Dalheimer Kataloge Bd. 1). Regensburg 2007.
Matthias Wemhoff (Hrsg.): Säkularisation und Neubeginn. Die Kultur der Klöster in Westfalen. (= Dalheimer Kataloge Bd. 2). Regenburg 2007.
Nr. 4: Tagesfahrt am Sonnabend, 18. Juli 2015
Stadt Holzminden – Hauptort des braunschweigischen Weserdistrikts
In den letzten Jahren besuchte der Geschichtsverein regelmäßig Ziele im ehemaligen Weserdistrikt. Ein Besuch des Zentralortes, der heutigen Kreisstadt Holzminden, wurde bislang jedoch nicht realisiert. In diesem Jahr nun soll unter der fachkundigen Führung des Stadtarchivars Holzmindens, Dr. Matthias Seeliger, die Geschichte und Gegenwart der etwa um 1200 gegründeten Stadt, die seit Anfang des 15. Jh.s dem Welfischen Hoheitsgebiet und schließlich dem Freistaat Braunschweig angehörte, erkundet werden.
Holzminden wurde im 30-jährigen Krieg durch kaiserliche Truppen zerstört und konnte sich davon nur langsam erholen. Bis in das 20. Jh. hinein prägten Ackerbürger, Handwerker und Händler das Bild der Stadt an der Weser. Im 18. Jh. erlebte Holzminden unter anderem begründet durch die wirtschaftspolitischen Aktivitäten des braunschweigischen Oberjägermeisters Johann Georg von Langen eine wirtschaftliche Blütezeit, die beispielsweise verbunden war mit der Gründung des Leihhauses – dem Ursprung der Braunschweigischen Staatsbank – und der Verlegung der Amelungsborner Klosterschule.
Im 19. Jh. erfolgte die Gründung der ältesten Baugewerkschule Deutschlands, der Ausbau eines Weserhafens, wurde Holzminden Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises, und erhielt Anschluss an das Bahnnetz. Bekannt wurde Holzminden auch durch die 1874 gegründete Geruchs- und Geschmackstoff-Firma Haarmann & Reimer, die das künstliche Vanillianaroma auf die Märkte brachte.
Literarisch wurde Holzminden vor allem durch die Werke Wilhelm Raabes verewigt, der hier seine Kindheitsjahre verbrachte und den Ort zum Schauplatz einiger seiner Erzählungen machte.
Kosten: 39,00 €
Leitung/Führung: Dr. Matthias Seeliger, Stadtarchivar Holzminden
Abfahrt: 7.30 Uhr Wolfenbüttel (Forum), 8.00 Uhr Braunschweig ZOB
Rückkehr: ca. 20.00 Uhr Wolfenbüttel
Nr. 5: Tagesfahrt am Sonnabend, 22. August 2015
Besuch von Dom und Schloss Merseburg anlässlich der Sonderausstellung „1000 Jahre Merseburger Dom“
Im Zentrum dieser Studienfahrt stehen der Besuch der Sonderausstellung sowie des Domes selber und des baulich und funktional engstens mit dem Dom verbundenen Schlosses oberhalb der Saale.
Aufgrund seiner Ausstattung zählt der Dom St. Johannes und St. Laurentius zu den bekanntesten Baudenkmalen an der „Straße der Romanik“. Die herausragende Bedeutung, die Merseburg während des Mittelalters als Pfalzort und Bischofsstadt besaß, wird noch heute sowohl durch das Bauensemble als auch durch die in Dom und Domschatz bewahrten Altarretabel, Epithaphe, Gemälde und Handschriften (beispielsweise der Merseburger Zaubersprüche) deutlich.
Anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums versammelt nun eine Sonderausstellung eine Vielzahl weiterer wertvoller Handschriften und Kunstwerke aus ganz Europa, um so einen Einblick in die prachtvolle Ausstattung der Kathedrale zu vermitteln und die Entwicklung zu einer der bedeutendsten Kaiserpfalzen Mitteldeutschlands nachzuzeichnen. Durch die hier gezeigten Exponate soll sich dem Besucher eine Zeit erschließen, in der wesentliche Entscheidungen im Reich von Merseburg aus gesteuert wurden. Der historische Bogen dieser Ausstellung reicht von Heinrich II. und Bischof Thietmar von Merseburg über die Auseinandersetzungen zwischen König Heinrich IV. und Rudolph von Rheinfelden bis hin in die Zeit der Salier.
Der bedeutende Renaissancebau des Schlosses geht zurück auf eine Anlage des 13. Jh.s, die unter Bischof Thilo von Trotha vor 1500 als Dreiflügelanlage neu errichtet worden war. Um 1600 erfolgten im Auftrag des Herzogs Johann Georg I. von Sachsen weitere umfassende Baumaßnahmen, die Zeugnis der versuchten Integration des Merseburger Bistums in den Albertinischen Herrschaftsraum darstellen und das Schloss zu einem der eindrucksvollsten Renaissanceschlösser Deutschlands machen.
Kosten: 49,00 €
Abfahrt:
Achtung: geänderte Abfahrtzeiten 6.30 Uhr Wolfenbüttel (Forum), ca. 7.00 Uhr Braunschweig ZOB
Rückkehr: ca. 19.30 Uhr Wolfenbüttel
Leitung: Dr. C. Lippelt
Nr. 6: Drei-Tages-Fahrt vom 25. bis 27. September 2015
Torgau, Wittenberg, Dessau
Es ist geplant im Rahmen der Lutherdekade die Städte Torgau, Wittenberg und Dessau zu besuchen. Schwerpunkte dieser Fahrt stellen die 1. Nationale Sonderausstellung zum 500. Reformationsjubiläum „Luther und die Fürsten – Selbstdarstellung und Selbstverständnis des Herrschers im Zeitalter der Reformation“ in Schloss Hartenfels in Torgau sowie die Landesausstellung „Cranach der Jüngere 2015“ in Wittenberg und Dessau dar. Neben dem Besuch dieser Ausstellungen ist eine Führung durch den Untergrund der Stadt Torgau, ein Besuch der St-Marien-Kirche in Kemberg und ein Spaziergang durch die Parkanlagen des Georgiums in Dessau vorgesehen.
Kosten: 380,00 €, Einzelzimmerzuschlag 15,00 €
Leitung: Dr. C. Lippelt
Literaturhinweise:
Cranach in Anhalt. Vom alten zum neuen Glauben. Hrsg. v. Norbert Michels. (= Kataloge der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau Bd. 19). Petersberg 2015.
Edeltraut Dettmar: Park und Schloss Georgium im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. (= DKV-Kunstführer Nr. 564/3). München, Berlin o. J.
Erhard Hirsch: Dessau-Wörlitz. Aufklärung und Frühklassik. (= Kulturreisen in Sachsen-Anhalt Bd. 5). Wettin-Löbejün 2. Aufl. 2013.
Lucas Cranach der Jüngere. Entdeckung eines Meisters. Hrsg. v. Roland Enke, Katja Schneider u. Jutta Strehle. München 2015.
Luther und die Fürsten. Selbstdarstellung und Selbstverständnis des Herrschers im Zeitalter der Reformation. Hrsg. v. Dirk Syndram u. a. 2 Bde. Dresden 2015.
Orte der Reformation – Anhalt. Leipzig 2012.
Orte der Reformation – Wittenberg. (Red.) Albert De Lange. Leipzig 2012.
Orte der Reformation – Torgau. (Red.) Axel Frey Leipzig 2014.
Torgau – Stadt der Renaissance. Hrsg. v. Tilmann von Stockhausen. Dresden, 3. Aufl. 2009.
Nr. 7: Fahrt am Sonnabend, 24. Oktober 2015
Museum und Park Kalkriese mit Besuch der Sonderausstellung „Ich Germanicus – Feldherr, Priester, Superstar“
In den letzten Jahren ergaben sich durch Grabungsprojekte – so in Hedemünden und am Harzhorn – neue Erkenntnisse zur Anwesenheit der Römer in Norddeutschland.
In Kalkriese begannen 1989 nach ersten archäologischen Funden aus der Römerzeit planmäßige Ausgrabungen, die die Fundregion eng mit der Varus-schlacht des Jahres 9 n. Chr. verbinden. Um die Funde zu präsentieren, wurde zur EXPO 2000 der Museumspark Varusschlacht eingerichtet, dem später ein Muse-umsbau und ein Besucherzentrum angegliedert wurden. Durch öffentlich zu-gängliche Ausgrabungen, Informationstafeln und Rekonstruktionen werden die historischen Ereignisse zudem auf dem Gelände des Parks erlebbar gemacht. Nach der Niederlage dreier römischer Legionen im Kampf gegen die Germanen im Jahre 9 n. Chr. vergingen sechs Jahre, ehe ein römischer Feldherr erneut den Ort der Varusschlacht aufsuchte. Dieser Feldherr – Germanicus – kehrte zurück, u. a. um die Überreste seiner gefallenen Kameraden zu bestatten.
Die Sonderausstellung „Ich Germanicus!“ will die Jahre nach der Niederlage aus der Perspektive des römischen Feldherrn und Anwärters auf den Kaiserthron in den Blick nehmen. Dabei erweisen sich die Jahre 15/16 n. Chr. als Schicksals-jahre. Germanicus zieht mit acht Legionen und tausend Kriegsschiffen in das Gebiet des heutigen Niedersachsen, um Rache zu nehmen und Germanien zu erobern. Doch Rom scheiterte erneut. Die Ausstellung möchte nicht nur die Gründe für den erneuten Misserfolg darstellen und die groß angelegte Militäroperation rekonstruieren, sondern auch das Porträt einer ungewöhnlichen Person zeichnen und Einblicke in eine höchst bemerkenswerte Kaiserfamilie aufzeigen, die zur Verwirklichung ihrer Ziele vor nichts zurückschreckte.
Kosten: 49,00 €
Abfahrt: 7.00 Uhr Wolfenbüttel (Forum), 7.30 Uhr Braunschweig ZOB
Rückkehr: ca. 19.30 Uhr Wolfenbüttel
Leitung: Dr. C. Lippelt