28. April, 15:00 Uhr
Besuch des Braunschweigischen Landesmuseums, Abt. Jüdisches Museum
Führungen: Dr. H.-J. Derda, W. Otte, C. Werner
Kosten: EUR 5,00
Treffpunkt: Ausstellungszentrum Hinter Aegidien
Das Jüdische Museum im BLM zählt zu den historisch wichtigen Einrichtungen in der niedersächsischen Museumslandschaft. Aufgebaut vom ersten hauptamtlichen Leiter des heutigen Museums, Karl Steinacker, gehört die Judaica-Sammlung zu den historisch bedeutenden Sammlungen in Deutschland. Sie geht zurück auf die Sammlung des Kammeragenten Alexander David (1697-1765). Im Mittelpunkt steht heute die barocke Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge.
Von musealer Seite aus soll sowohl auf (fach-)wissenschaftlicher wie auch auf museumspädagogischer Ebene die Bedeutung dieses Museums herausgearbeitet werden. In einem weiteren Schritt sollen dann die Möglichkeiten vorgestellt werden, die sich für die Vermittlung von Geschichte im bzw. durch den Unterricht bieten: Unter dem Motto „Geschichte für die Ohren – ein Hörführer für das Jüdische Museum in Braunschweig“ haben Schüler der Christophorusschule im CJD Braunschweig einen Museumsführer und einen Audioguide fürs Handy erstellt und anschließend einen Film über „Jüdisches Leben in Braunschweig“ geschaffen.
24. Mai, 7:15 Uhr ab Wolfenbüttel
Tagesfahrt nach Halle mit Besuch der Marienbibliothek, dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung und den Franckeschen Stiftungen.
Diese Fahrt erfolgt gemeinsam mit der Lessingakademie Wolfenbüttel.
Leitung: Dr. C. Lippelt
Kosten: EUR 43,00
Treffpunkt: Wolfenbüttel, ZOB (am Forum)
Unter den vielfältigen Sehenswürdigkeiten, die Halle/Saale zu bieten hat, finden sich mit der Marienbibliothek und den Franckeschen Stiftungen zwei herausragende Institutionen, die ihren Ursprung in der Frühen Neuzeit haben und bis heute ihren festen Platz im kulturellen Leben nicht nur Mitteldeutschlands einnehmen.
Die Marienbibliothek wurde kurz nach Einführung der Reformation in Halle im Jahre 1552 durch Sebastian Boetius, dem damaligen Oberpfarrer an der Kirche Unser Lieben Frauen, gegründet und blieb bis zur Gründung der Halleschen Universität 1694 fast 150 Jahre die einzige öffentliche Bibliothek in Halle. Sie gilt als die älteste und größte, ununterbrochen öffentlich zugängliche evangelische Kirchenbibliothek in Deutschland. Sie bewahrt Werke aus allen Gebieten der Wissenschaft des 15. bis 18. Jahrhunderts und umfasst einen Bestand, der zur Zeit aus etwa 30.000 Bänden mit über 100.000 Titeln, darunter mehr als vierhundert Inkunabeln und ca. dreihundert Handschriften, besteht.
Die Franckeschen Stiftungen entwickelten sich aus einer 1695/98 von August Hermann Francke auf dem Gelände der Glauchaer Vorstadt gegründeten Armenschule zu einer Schulstadt, die aus mehreren Erziehungsanstalten, der Cansteinschen Bibelanstalt und vielfältigen anderen Einrichtungen besteht.
Das 14 ha große historische Gelände birgt einzigartige Kleinode wie die europaweit letzte vollständig erhaltene Wunderkammer des Barock, die Kulissenbibliothek im ältesten erhaltenen profanen Bibliothekszweckbau Deutschlands sowie (Schul-)Gebäude aus vier Jahrhunderten.
Abgerundet wird der Aufenthalt in Halle durch den Besuch des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Aufklärung (IZEA), das 1990 als wissenschaftliche Einrichtung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit der Aufgabe gegründet wurde, die Grundlegung der modernen westlichen Gesellschaften durch die im 18. Jahrhundert entwickelten Ideen und Kulturmuster zu erforschen.
Literaturhinweise:
450 Jahre Marienbibliothek zu Halle an der Saale. Kostbarkeiten und Raritäten einer alten Büchersammlung. Hrsg. v. Heinrich L. Nickel. Halle/Saale 2002.
Eisenmenger, Karsten: Die Marienbibliothek im 18. Jahrhundert. In: Lesewelten – Historische Bibliotheken. Büchersammlungen des 18. Jahrhunderts in Museen und Bibliotheken in Sachsen-Anhalt. Hrsg. v. Katrin Dziekan u. Ute Pott. (= Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert Bd. 3). Halle/Saale 2011.
23. Juni, 6:45 Uhr ab Wolfenbüttel
Tagesfahrt nach Memleben und Tilleda auf den Spuren Ottos des Großen
Leitung: Dr. C. Lippelt
Kosten: EUR 43,00
Treffpunkt: Wolfenbüttel, ZOB (am Forum)
Im Jahr 2012 jährt sich zum 1100. Mal der Geburtstag Kaiser Ottos des Großen und zum 1050. Mal der Tag seiner Kaiserkrönung. Neben dem Besuch der Magdeburger Sonderausstellung im Oktober sollen aus diesem Anlass zwei Orte des sächsisches Kaisertums aufgesucht werden, die eng mit der Geschichte des ottonischen König- bzw. Kaisertums verknüpft sind.
Kloster und Kaiserpfalz Memleben steht als Sterbeort König Heinrichs I. († 936) am Beginn von Ottos Herrschaft. Gleichzeitig steht dieser Ort aber auch am Ende seines Kaisertums, da Otto der Große hier im Jahr 973 verstorben ist. Im Gedenken an seinen Vater stiftete Kaiser Otto II. mit seiner Frau Theophanu in Memleben ein Benediktinerkloster, das sich in kurzer Zeit zu einer bedeutenden Reichsabtei entwickelte. An diesem bedeutenden Ort sächsischem Kaisertums sind heute noch originale Mauerfragmente einer Monumentalkirche aus dem 10. Jahrhundert als auch eine frühgotische Kirchenruine mit spätromanischer Krypta vorhanden. Das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben thematisiert in seinen Ausstellungsbereichen die historische Bedeutung des Ortes, baugeschichtliche Hintergründe der Klosteranlage sowie die Alltagswelt der Benediktinermönche.
Die 972 erstmals urkundliche erwähnte Kaiserpfalz Tilleda liegt in der von Lampert von Hersfeld als „Küche der Kaiser“ bezeichneten Goldenen Aue. In jenem Jahr wurde Tilleda der Kaiserin Theophanu als Brautschatz übertragen. Etwa 200 Jahre später versöhnte sich hier Kaiser Heinrich VI. mit dem aus dem englischen Exil heimgekehrten Heinrich dem Löwen. Auch wenn Tilleda in seiner Bedeutung für das ottonische König- und Kaisertum eher nachrangig gewesen ist, so ist der heutige Wert der Anlage unumstritten: Sie wurde in nachmittelalterlicher Zeit nicht überbaut, zwischen 1935 und 1979 vollständig archäologisch ergraben und in Form eines Freiluftmuseums in teilweiser oder vollständig rekonstruierter Form der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bereits während der Ausgrabung hatte man einzelne Befunde nicht wieder mit Erde bedeckt, um sie Besuchern zeigen zu können. Zwischen 1983 und 1991 errichtete man einige Hütten entlang der ehemaligen Umfassungsmauer und den Unterbau des Kammertors. Ab 2001 begann nunmehr unter fachlicher Leitung der weitere Ausbau nach einem neuen umfassenden Konzept.
Literaturhinweise:
19. Juli, 16:00 Uhr
Doppelführung im Niedersächsischen Forstplanungsamt und Staatsarchiv Wolfenbüttel zur Geschichte und Gegenwart der Waldbewirtschaftung
Leitung: Dr. B. Bei der Wieden
Kosten: EUR 5,00
Treffpunkt: Niedersächsisches Forstplanungsamt in Wolfenbüttel, Forstweg 1A
Das Niedersächsische Forstplanungsamt hat zentral für die Niedersächsischen Landesforsten die Aufgabe, die Wälder zu kartieren und einzurichten. Sie führt so die Tradition der Herzoglich Braunschweigischen Forsteinrichtungs- und Versuchsanstalt fort – nur ausgeweitet auf das Land Niedersachsen und nach den Prinzipien langfristiger ökologischer Waldentwicklung. Die Sorge um die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung reicht aber Jahrhunderte weit zurück. Das soll anhand von Dokumenten des Staatsarchivs gezeigt werden, das nur 150 m vom Forstplanungsamt entfernt liegt.
21.-23. September, 6:30 Uhr ab Wolfenbüttel
Fahrt ins Rhein-Main-Neckar-Gebiet mit den Zielen Benediktinerabtei Seligenstadt, Neckartal zwischen Heidelberg (Heiligenberg) und Hirschhorn mit Kloster Schönau sowie die Mannheimer Ausstellung „Benedikt und die Welt der frühen Klöster“; Übernachtungen im Hotel Best Western Plus Palatin in Wiesloch
Leitung: Dr. C. Lippelt
Kosten: EUR 350,00 zzgl. EUR 30,00 Einzelzimmerzuschlag
Treffpunkt: Betriebshof Fa. Schmidt, sog. SchmidtTerminal, Halchtersche Str. 33, 38304 Wolfenbüttel
Im Zentrum der diesjährigen Fahrt in die Rhein-Main-Neckar-Region stehen einerseits die Erkundung des Neckartals zwischen Hirschhorn und Heidelberg mit Stadt und Burg Hirschhorn, den Neckarsteinacher Burgen, Kloster Schönau und an den Anlagen auf dem Heiligenberg bei Heidelberg und andererseits die Beschäftigung mit der benediktinischen Klosterwelt anhand eines Besuches der Mannheimer Sonderausstellung „Benedikt und die Welt der frühen Klöster“ sowie der Benediktinerabtei Seligenstadt am Main.
Anknüpfend an die letztjährigen Fahrten soll ein weiterer Blick auf die Geschichte der Kurpfalz geworfen werden, wobei nicht nur auf die aus dem Mittelalter überkommenen Bauwerke wie Burgen, Kirchen und Klöster (Hirschhorn, Neckarsteinach, Schönau, Heiligenberg), sondern auch auf neuzeitliche Bauwerke und das Leben am Fluss (Neckarstaustufen, sog. Thingstätte auf dem Heiligenberg) Bezug genommen werden soll.
Die Ausstellung „Benedikt und die Welt der frühen Klöster“ widmet sich der Entstehung der Klöster vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Anhand vielfältiger Exponate soll die Klosterkultur illustriert und die hohe Bedeutung der Klöster für Bildung, Wirtschaft und Herrschaft gezeigt werden. Sie greift Aspekte des Klosterlebens, wie Gründung, Liturgie, Gottesdienst, Kirchenmusik und Wissenschaft auf. Die Präsentation macht anschaulich, wie die Idee Europas ausgehend von seinen Klöstern Gestalt annahm. Mit dem Besuch der 828 gegründeten und 1803 aufgelösten ehemaligen Benediktiner-Abtei Seligenstadt, deren Baulichkeiten und Gartenanlagen in den letzten Jahrzehnten restauriert worden sind, soll schließlich ein die Ausstellung ergänzender Einblick in die Geschichte klösterlichen Lebens gewonnen werden.
18. Oktober, 8:00 Uhr ab Wolfenbüttel
Tagesfahrt nach Magdeburg zur Ausstellung ‚Otto der Grosse und das Römische Reich‘ (mit Führung durch Prof. Dr. M. Puhle) sowie Besuch des Landeshauptarchivs
Leitung: Dr. C. Lippelt
Kosten: EUR 43,00
Treffpunkt: Wolfenbüttel, ZOB (am Forum)
Für den Vormittag ist der Besuch der Sonderausstellung „Otto der Große und das römische Kaisertum“ vorgesehen. Aus Anlass 1050. Jahrestages der Kaiserkrönung Ottos des Großen beleuchtet das Kulturhistorische Museum Magdeburg die Entwicklung des Kaisertums von der Antike bis zu Otto dem Großen. Mit Caesar und Augustus entstand in der römischen Antike die Herrschaftsidee des Kaisertums, die im Römischen Imperium seit Konstantin mehr und mehr vom Christentum geprägt wurde. Als im Jahr 800 der Papst in Rom den fränkischen König Karl den Großen zum Kaiser krönte, verschob sich die Machtbasis des weströmischen Kaisertums über die Alpen. Otto der Große, der seit seiner Kaiserkrönung 962 die Bezeichnung »Otto Imperator« führte, verankerte das Kaisertum endgültig im Norden. Das Ausstellungsprojekt will erstmals die Bedeutung des Kaisertums in der europäischen Geschichte des ersten Jahrtausends zeigen. Kostbare Objekte aus Antike und Frühmittelalter sollen Macht und Anspruch des römischen Kaisertums sowie die Wandlungen dieser Herrscheridee im Frühmittelalter veranschaulichen.
Am Nachmittag steht ein Besuch des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt in seinem neuen Dienstgebäude auf dem Programm: Es verwahrt die Überlieferung der Ministerien, Behörden und Einrichtungen des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt sowie dessen territorialer Vorgänger – zurückreichend bis in das 10. Jahrhundert. Als Dienstleister für Öffentlichkeit, Forschung und Verwaltung hat sich das Landeshauptarchiv die Aufgabe gestellt, die historische Tradition des Landes zu gestalten und zu bewahren. Vor dem Hintergrund erschöpfter Kapazitäten im früheren Dienstgebäude Hegelstraße 25 wurde unter Sanierung und Umwandlung der ehemaligen Artilleriekaserne in Verbindung mit einem Magazinneubau in der Brückstraße 2 ein neuer Magdeburger Standort für das Landeshauptarchiv geschaffen.
Literaturhinweis:
Otto der Grosse und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter. Ausstellungskatalog. Hrsg. v. M. Puhle u. G. Köster. Regensburg 2012.